Walfang in Island: Tief verwurzelt und doch bald Geschichte

„Wale sind für mich nur ein weiterer Fisch, eine reichhaltige Meeresressource, sonst nichts.”

Dieses Zitat stammt von Kristján Loftsson, CEO von Hvalur hf. (isländisch für “Wal”). Hvalur hf. ist das einzige Unternehmen Islands, das die vom Aussterben bedrohten Finnwale jagt – der nächste Verwandte des größten Tieres der Welt, dem Blauwal. Satte 27 Meter kann der Finnwal lang werden und schlägt mit einem Gewicht von bis zu 77 Tonnen auf.

Wale galten einst als Herrscher der Weltmeere, heute sind sie vom Aussterben bedroht. Ihr größter Feind ist der Mensch. Ihr natürlicher Lebensraum ist durch Müll, Chemikalien und anderen menschengemachten Schmutz aus dem Gleichgewicht geraten. Laut dem WWF ertrinken jährlich über 300.000 Wale, Delfine und andere Tümmler als Beifang in Fischernetzen. Auch die menschliche Jagd auf Wale bedroht die Meeressäuger, obwohl sie eigentlich seit 1986 für alle Mitglieder der Internationalen Walfangkommission (IWC – derzeit 75 Länder) verboten ist: Rund 1.500 Tiere sterben laut Peta jedes Jahr durch Menschenhand – für kommerzielle und “wissenschaftliche” Zwecke. Island, Norwegen (beide Länder sind derzeit IWC-Mitglieder) und Japan sind die verbleibenden Walfängernationen.

Die lange Geschichte des Walfangs auf Island

Die Geschichte des Walfangs in Island beginnt vor hunderten von Jahren und ist von einem ständigen Auf und Ab geprägt. Es ist eine Tradition, die vor allem von Kristján Loftssons Familie fortgeführt wurde und wird.

Schriftliche Quellen über den isländischen Walfang reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück – Wale waren damals die Ernährungsgrundlage für die isländische Bevölkerung.

Neben der einheimischen Jagd sieht die Forschung Belege dafür, dass ab dem frühen 17. Jahrhundert andere Nationen Walfangstationen in isländischen Gewässern errichteten. Kommerzialisiert wurde der Walfang erst Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung. Mit der Entwicklung und zunehmenden Verbreitung von Dampfschiffen konnten Walfänger nun auch schneller schwimmende Walarten (z. B. Sei- und Pottwale) jagen, die zuvor aufgrund ihrer Geschwindigkeit kaum zu erlegen waren. Darüber hinaus ermöglichte die Erfindung einer Harpune mi…

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