Ich bin ein Mensch, der gerne Dinge anpackt und voran bringt.
“A Doer”, wie es im Amerikanischen so schön heißt: eine Macherin. Ich habe unendlich viele Ideen im Kopf und versuche sie immer möglichst schnell und effektiv umzusetzen. Während andere abwägen, endlose Für-, und Wider-Listen schreiben, überlege ich einmal gründlich – und dann geht’s auch schon los. Entscheidungsfreudig und immer dabei, meinen Alltag noch effektiver zu gestalten: Nachdem ich meine Tochter zur Schule gebracht habe, schnell auf dem Rückweg einen Polit-Podcast hören. Dabei die Play-Date-Verabredungen der Woche koordinieren usw.
Ich bin eine Meisterin des To-Do-Listen Schreibens – und Abhakens.
Nach dem Erreichen von großen Meilensteinen ruhe ich mich nicht lange aus… vielleicht stoße ich mit einem Glas Cremant kurz an – und dann geht es auch schon weiter. Und das mit Karacho.
Doch vor ein paar Wochen spürte ich tagsüber und irgendwann sogar direkt nach dem Aufstehen eine bleierne Müdigkeit. War regelrecht k.o. …
Ich ignorierte dieses Gefühl. Kaffeemaschine an, während ich weiter rackerte und ackerte und Pausenbrote schmierte, Artikel recherchierte und redigierte, Nachrichten beantwortete und mit Firmen verhandelte und abends mit den Kindern Kekse backte.
Doch zur Müdigkeit gesellte sich noch eine nie dagewesene Gelähmtheit hinzu. Als hätte mir jemand 5kg-Gewichte an die Beine und Arme gebunden: jeder Gang, jede Bewegung kostete viel Kraft.
Ich war ausgelaugt. Die vergangenen zwei Jahre waren mehr als nur trubelig: Ich habe ein drittes Kind bekommen, wir sind als fünfköpfige Familie über den Atlantik zurück nach Deutschland gezogen, ich habe mein eigenes Unternehmen gegründet; und aufgrund der Pandemie mehrere Monate alle drei Kinder zu Hause gehabt.
Du kennst es sicher: es hat alles irgendwie geklappt. Man funktioniert einfach; macht das, was zu tun ist.
Dabei überlegte ich immer, wie ich noch effizienter arbeiten, meinen Alltag noch mehr optimieren könnte.
Mein Leben …
