Unbezahlbare Momente: Warum „Hebamme” trotz aller Widrigkeiten ein Traumberuf sein kann

Hebammen erleben mit den Geburten, denen sie beiwohnen, bekanntlich etliche einmalige, magische Momente. Was viele jedoch nicht wissen: Dafür zahlen sie oftmals einen hohen Preis und können dennoch nicht jeder Schwangeren gerecht werden. Zwei junge Frauen erzählen von ihrem Traumberuf, von den damit einhergehenden Problemen und warum sich jede noch so große Mühe lohnWährend andere mit sechs Jahren in die bunten Freundebücher ihrer Klassenkamerad:innen als Traumberuf Ballerina, Fußballstar, Jurist:in oder Prinzessin eintragen, schrieb Franziska (21) aus dem Landkreis Cham im bayrischen Wald vor vielen Jahren in das freie Feld: Hebamme. Sie sei dafür belächelt worden, habe ihren großen Wunsch daraufhin bis zuletzt sogar verheimlicht. Aber siehe da, nun hält sie bereits das Staatsexamen in den Händen und darf sich Mitte März nächsten Jahres mit einem dann abgeschlossenen Bachelor of Science examinierte Hebamme nennen. Der Weg dahin: steinig. Der Weg ab sofort: Laut erfahrenen Hebammen ebenso beschwerlich, aus finanzieller Sicht nahezu noch holpriger. Fast genau so schwierig, wie die Suche etlicher schwangerer Frauen nach einer Hebamme. Dabei sollte doch die Geburt eines Kindes in jeglicher Hinsicht, sei es der einer helfenden Hand oder einer werdenden Mutter, gerade eines nicht sein: mit Problemen behaftet.

Franziska erinnert sich gut an ihre ersten Begegnungen mit Neugeborenen. Schon als Kind sei sie, so erzählt sie, von ihnen und Babybäuchen begeistert gewesen und habe stets ein Leuchten in den Augen gehabt, wenn sie einen Säugling beim Einkaufen sah oder gar in den Armen halten durfte.

Auch Beleghebamme Lena (29, Name geändert) berichtet von einer ungewöhnlich hohen Faszination für Geburten und die neuen Erdenbürger:innen. Sie habe sich selbst immer irgendwo zwischen Psychologie, sozialer Arbeit, Medizin und künstlerischen Fächern gesehen, nun erlebt sie alle Bereiche auf einmal. So groß die Leidenschaft jedoch auch ist, ähnlich groß sind Lenas Sorgen.

Zum einen fällt ihr Blick auf einen ihrer letzten Kontoauszüge. Die Beiträge für ihre Berufshaftpflichtversicherung wurden vor kurzem abgebucht – in einer Höhe von 5.764,18 Euro. Das sei, erklärt sie kopfschüttelnd, der Preis, den sie als freiberufliche Hebamme für sechs Monate zahlen muss. Im Vergleich können Psychotherapeut:innen o…

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