Die ganze Welt schaut aktuell auf die Ukraine.
Doch wie nimmt die russische Bevölkerung “Putins Krieg” aktuell wahr? Wie viele stehen hinter ihm – und was bekommen die Menschen dort davon überhaupt mit?
Von „Krieg“ ist in der russischen Bevölkerung selten die Rede. Ursache hierfür ist nicht, dass die Bevölkerung die Augen vor der Wahrheit verschließt. Vielmehr drohen jedem allein für die Verwendung des Wortes “Krieg” im Zusammenhang mit dem Überfall auf die Ukraine seit einem neuen Mediengesetz drakonische Strafen. Zudem muss jede Person, welche Nachrichten verbreitet, die nicht der propagierten Sicht entsprechen, mit sofortigen Strafen rechnen. Mit anderen Worten: viele Russ:innen haben gar nicht die Möglichkeit unabhängige Nachrichten zu verfolgen, die über die Situation in der Ukraine wahrheitsgemäß berichten.
Natalie Pawlik (29) ist seit Herbst 2021 Bundestagsabgeordnete (SPD). Sie wuchs bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Wostok in Russland auf und lebt nun im hessischen Bad Nauheim. Auch heute hat Natalie noch Kontakte nach Russland, da ein großer Teil ihrer Familie dort lebt. Sie sagt: „Die russische Regierung errichtet eine immer stärker werdende Informationsblase, die durch staatliche Propaganda, gezielte Desinformation, das Ausschalten von unabhängigen Medien sowie Repressionen gegen Kritiker*innen und Andersdenkende geprägt wird. Seit Beginn des Krieges wurde die zuvor schon stark monopolistisch geprägte Medienlandschaft verschärft und die wenigen unabhängigen Medien im Land, beispielsweise die Novaja Gazeta in Moskau oder der Kanal Doschd (TV Rain), mussten ihre Arbeit einstellen. Viele Journalistinnen und Journalisten verließen aus Sicherheitsgründen das Land. In den letzten Tagen wurden auch soziale Medien wie Facebook, Twitter und Instagram in Russland gesperrt. Eine umfangreiche Information ist für die Zi…