Portrait: Shona Mehraz – Fearless Surfgirl aus Bangladesh

„Jeder sagt, ich lebe wie ein Junge, weil ich überall wo ich hingehe ein T-Shirt trage“

Dies ist eine etwas andere Surfgeschichte. Sie stammt nicht aus Hawaii, Australien oder Portugal, sondern Cox’s Bazar in Bangladesch, dem weltweit größten Strand nahe dem Rohingya Flüchtlingslager Kutupalong. Das Flüchtlingslager ist Heimatort der 13-jährigen muslimischen Surferin Shobe Mehraz. Sie besucht dort den einzigen Surf Club der Küste, in dem auch Mädchen und Frauen surfen dürfen. Doch der Widerstand in ihrer Community und Familie gegen den freien modernen Lifestyle ist groß.

Als Shobe 13 Jahre alt wurde, sollte sie eigentlich, den Erwartungen der Familie nach, möglichst bald heiraten und arbeiten. In Ländern wie Bangladesch entspricht dies der Tradition und dient oftmals der wirtschaftlichen Absicherung der Familien. Shobes Vater hatte ihr zu dieser Zeit bereits einen Mann im Oman ausgesucht, bei dem sie zukünftig auch leben sollte. Diese Tradition steht häufig im Konflikt mit unseren Vorstellungen einer „sorgenfreien Jugend“. Auch Shobe träumt von einem Leben in Freiheit und ohne festgeschriebene Geschlechterrollen. Sie will auf eigenen Beinen stehen und ihre Zukunft selbst gestalten. Dass dies überhaupt möglich ist, hat sie erst beim Surfen gelernt.

Am Strand in Cox’s Bazar sieht sie zum ersten Mal junge Frauen auf einem Surfbrett im Meer. Dieser Anblick stellt zunächst Altbekanntes in Frage und eröffnet gleichzeitig für sie eine ganz neue Welt. Zunächst verunsichert, ob diese Form des Sports und Vergnügens auch ihr als Mädchen zustehen könnte, stellt sie sich beim lokalen Surfclub vor und schreibt sich für die ersten Surfstunden ein. Schnell wird klar, dass das Wasser ihr Element ist und sie die Kunst des Surfens beherrschen lernen möchte. Auf dem Surfbrett kann sie für ein paar Stunden ein unbeschwertes Teenager Mädchen sein. Ihr Surflehrer Rashed sieht ihr Potential und meldete sie für regionale Wettbewerbe an, bei denen sie auch die ersten Siege erreichen konnte.

Doch ihr Erfolg beim Surfen besänftigt nicht die Gemüter der traditionell eingestellten Eltern. Ihr Ruf im Slum eilt Shobe voraus, jedoch zunächst nicht als erfolgreiche Nachwuchssurferin, sondern durch Auflehnung und Ungehorsam, wodurch auch ihre Familie in gesellschaftliche Mis…

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