Pornografiestrafrecht: „Our bodies are not your porn“

„Erst jetzt weiß ich, in welchem Maß Ekel empfindbar sein kann“, schildert eine Frau auf einer Internetseite. „Ich zitterte am ganzen Körper. Ich hatte tagelang Schlafstörungen. Ich hatte wochenlang Angst“, schreibt eine andere Frau. Auf einer eigens eingerichteten Internetseite tauschen sich mehr als 50 Frauen über ihre Gedanken und Gefühle aus. Sie alle hat dasselbe Schicksal ereilt: Durch einen Hinweis eines Dritten erfuhren sie im November 2020, dass mehrere Fotos von ihnen auf der Pornoseite xHamster zu finden sind.

Ein Großteil der Bilder hatte der Täter aus sozialen Netzwerken heruntergeladen und unter seinem Profil bei xHamster hochgeladen. Darunter sind Fotomontagen bei denen Gesichter von Betroffenen auf die Körper von Pornodarstellerinnen geschnitten wurden. Es gibt aber auch zahlreiche Aufnahmen, die die Frauen selbst nie veröffentlicht oder geteilt hatten. Es sind intime Fotos, nackt und schlafend, die der Täter offensichtlich selbst gemacht hat. Willkürliche Selfies, Bikini-, Sex- oder Nacktfotos, manchmal sogar betitelt mit persönlichen Daten wie Alter und Beruf. Einige Aufnahmen wurden bereits vor über 17 Jahren gemacht; daran können die Frauen sich erinnern, weil sie damals selbst vor der Kamera standen. Die Frauen erleiden durch diese fremdbestimmte öffentliche Zurschaustellung und Entblößung schwere psychische Schäden. Sie erleben, wie eine vermeintlich vertraute Person sich gegen ihren Willen an ihrer Würde vergreift. Sie sind virtuell dem Sexualtrieb einer unbestimmten Zahl von fremden Personen ausgel…

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