Schätzungsweise neun Millionen Frauen in Deutschland befinden sich derzeit in den Wechseljahren. Doch obwohl die Menopause unweigerlich auf jede Frau zukommt, ist sie gesellschaftlich immer noch ein Tabuthema. Unsere Autorin Sarah Kessler hat mit der Gynäkologin Dr. Sheila de Liz darüber gesprochen, welche Herausforderungen die Wechseljahre mit sich bringen und was es braucht, um endlich aufzuklären.
Was sind die Wechseljahre überhaupt?
Die Wechseljahre markieren den langsamen Übergang von der fruchtbaren zur nicht fruchtbaren Phase im Leben einer Frau.
Sind Wechseljahre in Deutschland noch immer ein Tabuthema? Und warum?
Ja, für viele Frauen ist das Thema noch immer tabu. Viele empfinden Scham oder Peinlichkeit und sprechen ungern darüber. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen traditionell auf zwei Kategorien reduziert wurden: das jugendliche Schönsein und das Gebären von Kindern. Es gab wenig Raum für Frauen, die nicht in diese Kategorien passten – und spätestens mit den Wechseljahren fällt man aus beiden raus. Schuld ist also mal wieder das Patriarchat!
Was sind die typischen physischen und emotionalen Veränderungen bei den Wechseljahren?
Typische Veränderungen in den Wechseljahren können schlechterer Schlaf, Gelenkschmerzen, depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen und eine verringerte Lust auf Sex sein. Es gibt jedoch über 40 verschiedene Symptome, die auftreten können, und jede Frau erlebt die Wechseljahre individuell.
Welche Rolle spielen dabei die Hormone?
Frauen haben drei Haupthormone: Östrogen, Testosteron und Progesteron,…