“Mensch, nächste Woche ist Dein Geburtstag”, sagte ich zu einer Freundin kürzlich. “Mhhm. Schon wieder ein Jahr älter”, stimmte sie kleinlaut zu.
“Willst Du lieber schon tot sein?”. Lisa guckte mich empört an: “Wie meinste denn das jetzt?”.
“Na, was ist denn die Alternative?”, fragte ich sie.
Schon als Jugendliche fand ich es merkwürdig, wenn sich Erwachsene über ihr Alter beschweren.
“Oh Gott, ich werde schon 38!”
“Noch drei Jahre, dann habe ich die große 6 vorne stehen.”
Ich verstand es nicht, denn die einzige Alternative zum Älterwerden bedeutet doch: Jung zu sterben.
Jung zu sterben.
Ich empfinde jedes Lebensjahr als Geschenk; kenne ich doch Menschen, die sich nichts sehnlicher gewünscht haben oder wünschen, als lange zu leben und dabei fit zu bleiben.
Die dankbar sind für jedes gut gelebte Jahr.
Ich liebe es, jeden Tag älter zu werden. Ich lerne mich immer besser kennen, wachse und werde gelassener. Und ich finde häufig andere Menschen wesentlich spannender, die schon etwas reifer sind, etwas erlebt und zu erzählen haben.
Andere hingegen möchten am liebsten ihren Geburtstag aus dem Kalender streichen.
Warum ist das also so, dass manche Menschen Probleme mit dem Älterwerden haben und andere wiederum nicht?
“Menschen haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie alte Menschen sind und was passieren wird, wenn sie älter werden. Diese Vorstellungen entwickeln sich sehr früh und werden dann erstmal relativ wenig hinterfragt. Wenn man dann selbst älter wird und bestimmt…