Knapp 30 Millionen US-Amerikaner können bald ihre Miete nicht mehr zahlen. Nun droht ihnen die Zwangsräumung und der Absturz in die Obdachlosigkeit
Durch die Coronakrise verloren Millionen Amerikaner ihren Job und damit ihr Einkommen.
Nun stehen diese Menschen noch einmal mehr unter enormen Druck: viele von ihnen können ihre Miete nicht mehr zahlen, ihnen droht eine Zwangsräumung und damit Obdachlosigkeit.
Im März verabschiedete der Kongress den vom Präsidenten unterzeichneten „CARES-Act“. Um die Millionen Menschen finanziell etwas aufzufangen, die aufgrund der Pandemie ihren Job verloren, bekamen Arbeitslose bis Ende Juli wöchentlich 600 Dollar. Sie konnten damit weiterhin ihre Rechnungen zahlen, vor allem ihre Miete.
Zudem gewährten Regierungen auf Landes-, Bundes- und Regional-Ebene Mietern Zahlungsaufschübe und verhinderten damit Klagen durch die Vermieter.
Doch sowohl die Hilfen für Arbeitslose, als auch Moratorien in bisher 24 Bundesstaaten liefen Ende Juli aus.
Da sich der Kongress noch nicht auf eine neue Regelung einigen konnte, unterzeichnete Präsident Trump Anfang August ein Präsidenten-Dekret mit der Forderung, alle rechtlichen Maßnahmen zu treffen, um Zwangsräumungen zu verhindern, die sich aufgrund der Covid19-Krise ergeben würden. Auch sollten Ministerien Gelder für notleidende Mieter bereitstellen.
Doch die Anordnung hat mehr einen empfehlenden Charakter. Ein echtes Moratorium ist dies nicht.
Laut des US-Amtes für Statistik konnte im Juli jede*r fünfte MieterIn ihre/seine Miete bereits nicht zahlen, schon für den Monat August gab jede*r dritte MieterIn an, dass er/sie wenig oder gar nicht zuversichtlich sei, die Monatsmiete zahlen zu können.
Gerade viele Großstädte, wie LA oder San Francisco, die schon vor der Covid19-Krise mit Obdachlosigkeit zu kämpfen hatten, bereitet diese Entwicklung Sorge.
Laut Schätzungen droht von den 110 Millionen US-Mietern 30 Millionen die Zwangsräumung bis Ende September.
Besonders schlimm betroffen wären vor allem die Schwachen der Gesellschaft, allen voran die Communities of Colors (Schwarze und Latinos).
Das liegt zum einen daran, dass der prozentuale Anteil der MieterInnen in der Schwarzen Bevölkerung doppelt so hoch ist wie in der weißen Bevölkerung (dort ist der Anteil von Wohneigentum deutlich höher).
Zum anderen hat die Coronakrise die prekäre Lage der Schwarzen zusätzlich verschärft: viele Afro-, und Lateinamerikaner arbeiten im Servicesektor, der aufgrund der Lockdownphasen besonders hart getroffen wurde: viele Menschen verloren ihren Job.
Erst kürzlich liefen die staatlichen Arbeitslosenprogramme und Moratorien aus – noch verzeichnen große US-Städte wenig Zwangsräumungen. Manche können ihre Mieten noch mit Erspartem begleichen, andere kommen Übergangsweise bei Verwandten und Freunden unter. Typisch für Amerika ist auch dies:
Wenn nichts mehr geht wohnen ganze Familien in ihrem Auto.
Experten rechnen damit, dass erst im Herbst das volle Ausmaß von sozialem Elend und Obdachlosigkeit sichtbar werden wird.
Vielen Dank für diesen informativen Artikel! Ich hätte nur einen kleinen Kritikpunkt – in vielen Sätzen bist Du sehr bemüht um eine geschlechtergerechte Form, in anderen wird wieder lediglich das generische Maskulinum verwendet – beispielsweise in der Überschrift, dem Intro oder auch im letzten Absatz. Vielleicht kann man das ja angleichen.