Der Süden Madagaskars ächzt unter einer schweren Hungersnot. Das Welternährungsprogramm der UN schätzt, dass über eine Million Menschen von der Katastrophe betroffen sind. 28.000 Kindern drohe bei anhaltendem Trend der direkte Hungertod, so das Welternährungsprogramm. Damit trifft die Katastrophe eines der ärmsten Länder der Welt, die Dürre ist die Schlimmste seit mehrere Jahrzehnten.
Laut UN und der madagassischen Regierung sind die Dürre und der damit verbundene Ernteausfall im südostafrikanischen Inselstaat direkte Folgen des Klimawandels. Eine neue Studie des Wissenschaftlernetzwerk World Weather Attribution (WWA) widerspricht hingegen dieser Aussage:
Der Klimawandel spiele höchstens eine kleine Rolle – der geringe Niederschlag lasse sich auf natürliche Schwankungen zurückführen. Auch der Weltklimarat IPCC sagt, dass sich der menschengemachte Klimawandel erst ab einer Erderwärmung von zwei Grad in vermehrten Dürren niederschlagen würde – derzeit liegt sie „nur“ bei 1,1 Grad.
„Es ist schrecklich“
Claudia Unruh ist gerade im Süden der Insel, wo die Katastrophe die Menschen direkt bedroht. “Es ist schrecklich”, sagt sie.
Claudia ist Hebamme und war 2017 gemeinsam mit ihrem Freund, der Gynäkologe ist, in Madagaskar. Der Zustand des Gesundheitswesens im Süden der Insel ging ihnen nicht mehr aus dem Kopf – die Menschen dort haben “so gut wie nichts”, um eine hygienische Geburtshilfe zu leisten, sind oft auf sich allein gestellt. Um die Hebammen vor Ort zu unterstützen und um den hilfsbedürftigen Familien eine bessere und würdevollere Versorgung zu ermöglichen, grü…