Sandra und Max führen eine heimliche Affäre. Als Max sich ein Jahr später das Leben nimmt, ist Sandra mit ihrer Trauer alleine.
Sandra ist alleinerziehend, als sie Max wieder trifft. Sie kennen sich schon länger, haben sich aber aus den Augen verloren, als beide unabhängig voneinander Kinder bekamen. Auf einer Party steht er plötzlich wieder vor ihr – und ihr Herz schlägt höher. Immer schon ist gegenseitiges Interesse da. So richtig klar wird das vor allem Max in dem Moment, als Sandra ihn fragt, ob er glücklich sei. „Da hat er gemerkt: Es interessiert sich ernsthaft jemand für ihn, für seine Gefühle, für sein Leben.“ Danach will er gar nicht mehr von ihrer Seite weichen, „aber ich habe ihm nochmal einen Korb gegeben, weil ich es nicht übers Herz gebracht habe, mich auf ihn einzulassen in dem Wissen, dass er eine Frau und eine Tochter hat, die ich auch beide kenne.“ Ein halbes Jahr später sehen sie sich wieder.
Text von Lea Schings
Magische Anziehung – der Beginn einer Affäre
Die beiden landen im Bett. Sandra geht zunächst davon aus, dass es eine einmalige Sache ist, schließlich will sie nichts kaputt machen. Doch er lässt nicht locker. Nach mehreren Telefonaten lässt Sandra sich auf ein Treffen ein. Danach kommt er sie jeden Abend nach der Arbeit besuchen.
„Aber es gab immer mehr Tage, an denen wir uns nicht zusammen auf’s Sofa kuschelten, sondern er sich an meinen Esstisch setzte. Dann wusste ich, er wollte reden. Ihn hat so wahnsinnig viel bedrückt. Schlimme Erfahrungen in seiner Kindheit, eine nicht mehr funktionierende Ehe und sein Job, in dem er rund um die Uhr erreichbar sein musste.“
Max verändert sich
Etwa vier Monate nach Beginn der Affäre findet Max‘ Frau das Ganze heraus. Zu dem Zeitpunkt leben die beiden schon nicht mehr in der gleichen Wohnung; er ist in eine Wohnung im gleichen Haus gezogen. Als seine Frau von der Affäre erfährt, trennen sie sich endgültig .
Nach der Trennung verändert Max sich, er stürzt tiefer in die Depression, die ihn schon sein ganzes Leben lang begleitet. Seine Gefühlswelt verändert sich, doch nie in Bezug auf Sandra. Sie weiß von seinen Depressionen, die beiden reden viel darüber.
„Ich wusste, dass für ihn diese Option besteht, war mir aber eigentlich sicher, dass er es nicht tut. Er hat auch gesagt, er hätte schon Vorbereitungen getroffen und hat mir vorher auch schon mal das Buch über Robert Enke zu lesen gegeben (Anm. d. Red. ein Fußballspieler, der sich 2009 das Leben genommen hat). Das Problem bei Depressionen ist, dass es kurz vor dem Suizid oft nochmal bergauf geht und man dann einfach froh ist, dass derj…