Die Euphorie für Kamala Harris war nicht nur bei den demokratischen Wähler:innen zu spüren. Auch hier in Deutschland zierte die erste Frau und erste Person of Color, die das Amt der US-Vizepräsidentin bekleiden sollte, zahlreiche Cover nationaler und internationaler Magazine.
Kamala Harris sei der Beweis für Wandel und Fortschritt, formulierte der frisch gewählte US-Präsident Joe Biden. Ein Vorbild für Millionen Frauen und Mädchen.
So große Erwartungen, so hochfliegende Hoffnungen wurden in die heute 57-Jährige gesetzt.
Viele von uns hofften, nach den düsteren und schrillen Trump-Jahren nun endlich wieder ein liebenswertes und mitreißendes Amerika zu sehen: Aufbruchstimmung, Change! Wie damals, unter Barack Obama, dem ersten Schwarzen US-Präsidenten. Wishful thinking – Wunschdenken.
Sogar als künftige Präsidentschaftskandidatin wurde Harris gehandelt – denn man war sich fast sicher, dass Biden (79 Jahre) 2024 nicht noch mal für eine zweite Amtszeit kandidieren würde.
Absturz statt Aufbruchstimmung
Und nun, ein Jahr danach?
Statt Euphorie empfinden die meisten Amerikanerin:innen vor allem Ernüchterung. Die spiegelt sich auch in den Umfragewerten für Kamala Harris wider: Mehr als die Hälfte der Befragten ist mit ihrer Arbeit unzufrieden.
Zugegeben: das Amt der Nummer Zwei des Landes ist ein wahrlich undankbares.
Der erste Vizepräsident der US-Geschichte, John Adams, sagte einmal, dieses Amt sei das unbedeutendste, das der Mensch je erfunden habe.
Oder erinnerst Du Dich noch an glanzvolle Taten des Mannes, der über acht Jahre Obamas Vize war – genau – Joe Biden?
Wer dieses Amt bekleidet, ist natürlich nah an der Macht, schließlich würde Harris automatisch US-Präsidentin werden, sollte der Prä…