Die gefährlichste Fluchtroute der Welt

Seit Jahrzehnten sterben flüchtende Menschen bei der Überfahrt über das Meer. Seit 2014 steigt die Zahl der Todesopfer und spurlos verschwundenen Menschen immer weiter – nach offiziellen Zahlen waren es seitdem über 21.000 Menschen, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich darüber.

Sie riskieren ihr Leben, weil sie ihre Heimat verlassen müssen und Schutz in Europa suchen. Die Mittelmeerroute gilt inzwischen als gefährlichste Fluchtroute weltweit. Ohne die zivile Seenotrettung wäre diese Situation noch dramatischer.

Über (zivile) Seenotrettung

Vor einigen Jahren gab es staatliche Rettungsoperationen (z.B. „Mare Nostrum“ – Italien, „Triton“ – EU), die aber alle wieder nach kurzer Zeit eingestellt wurden. Seitdem übernehmen ausschließliche private Organisationen die Seenotrettung: u.a. Sea Watch, Sea Punks, Mission Lifeline, Ärzte ohne Grenzen.

Die EU-Mitgliedsstaaten können sich nicht auf eine Weiterverteilung von geretteten Menschen einigen, dadurch gehen viele Regierungen streng gegen zivile Seenotrettung vor. Es werden Schiffe beschlagnahmt und hohe Geldstrafen müssen gezahlt werden. Aktuell verschärft sich die Situation durch die neue rechte Regierung in Italien extrem. Italienische Behörden haben erst kürzlich dafür gesorgt, dass mehrere Schiffe tagelang warten mussten, bevor die geretteten Menschen an Land gehen durften.

Die Situation wird uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen, denn sie verschärft sich. Wissenschaftler:innen weisen immer wieder auf die Zusammenhänge von Klima, Konflikten, Kriegen und Migrationsbewegungen hin.

Wir brauchen also dringend Lösungen, um die Situation für Flüchtende zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel, dass sichere Fluchtwege geschaffen werden, dass die wichtige Arbeit der zivilen Seenotrettung nicht kriminalisiert werden darf und dass es auch staatliche Lösungen gibt.

Die Brüder Benjamin, Raphael und Gerson Reschke haben im Herbst 2019 Sea Punks e.V. (Öffnet in neuem Fenster)gegründet. Sie retten mit einem privat gekauften Schiff Menschen. Inzwischen ist daraus ein Verein gewachsen. Sie möchten Menschen helfen, die ihre Heimat verlassen, um vor Krieg, Gewalt, Armut und Ausbeutung zu fliehen. 

Wir haben bei Gerson Reschke nachgefragt, wie der Alltag auf einem Rettungsschiff aussieht, was sich bei der (zivilen) Seenotrettung ändern muss und wie jede:r von uns die Arbeit unterstützen kann.

Wie sind die Aufgaben auf dem Schiff verteilt?

“Der Verein besteht aus einem sehr …

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