Tiefgrüne subtropische Wälder, die malerisch eine Megacity umrahmen. Wolkenkratzer, in denen die Unternehmen der Welt zu Hause sind. Ein Hafen, in dem sich bunte Container am schillernden Wasser stapeln. Es riecht nach Geschäftigkeit und Exotik. Der Name dieser Stadt passt zu den Eindrücken: Duftender Hafen – auf chinesisch Hongkong.
Ein autonomes, größtenteils demokratisches Territorium – noch. Denn die Autonomie der Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China wird immer weiter eingeschränkt: Die chinesische Regierung versucht seit Jahren, ihren Einfluss zu vergrößern. Und scheint damit Erfolg zu haben.
Hongkong wird Sonderverwaltungszone
Die Geschichte des heutigen Hongkongs beginnt im Jahr 1842. Nachdem China den Ersten Opiumkrieg gegen Großbritannien verloren hatte, musste der asiatische Staat die wichtige Hafen- und Handelsstadt an die europäische Kolonialmacht abtreten. Großbritannien hatte das Gebiet zuvor bereits besetzt. Die damalige Großmacht gewann mit dem an der Mündung des Perlflusses im Südchinesischen Meer liegenden Hongkong ein strategisch wichtiges Territorium in Asien. Nach dem Zweiten Opiumkrieg, den wieder die europäische Kolonialmacht gewann, vergrößerte sich das Territorium um die Halbinsel Kowloon, später noch um die sog. New Territories im Hinterland.
Das Jahr 1997 markiert eine Zäsur in der Geschichte Hongkongs, das mittlerweile zu einer Finanzmetropole herangewachsen war: In diesem Jahr gab Großbritannien das Territorium vertragsgemäß und fristgerecht zurück an China. Im Gegenzug zur Rückgabe erklärte sich China bereit, Hongkong für 50 Jahre weitgehende exekutive, legislative und judikative Unabhängigkeit und wirtschaftliche, innenpolitische, soziale und kulturelle Souveränität zu gewähren. Hongkong wurde zur Sonderverwaltungszone der Volksrepublik. Das Prinzip “Ein Land, zwei Systeme” – ist weltweit einzigartig.
Ein Land, zwei Systeme – kann das funktionieren?
Auf Basis dieses Prinzips bekam Hongkong nach 1997 ein eigenes Grundgesetz, das das politische System, die Wirtschaft und Justiz regelt. Das Territorium darf beispielsweise, so sagt es das Gesetz, diplomatische Beziehungen zu anderen Staaten unterhalten und eigene Zölle erheben. Offiziell untersteht Hongkong aber der chinesischen Verfassung der Zentralregieru…